Fulda (oz/as) – Anspruchsvolle Filme und unterschiedliche Genres – das Winterzeitkino im Kulturkeller Fulda geht weiter. Jeden Montag bis März außer am Rosenmontag können die Besucher sich die Filme anschauen. Der erste Film in Februar in der Reihe ist „Was dein Herz dir sagt“. Neu dazu kommt dienstags eine Vorführung eines Films in der Originalfassung mit Untertiteln. Alle Vorstellungen beginnen um 20 Uhr im Kulturkeller.
Was dein Herz dir sagt
Als ihr ein Arzt schonungslos erklärt, wie wenig Lebenszeit ihr noch bleibt, ist die 43-jährige Suze Trappet (Virginie Efira) schnell aus dem Behandlungszimmer verschwunden. Sie beschließt, sich endlich auf die Suche nach ihrem Sohn zu machen, den sie als Jugendliche auf Druck ihrer Eltern weggeben musste. Auch der etwa 50-jährige Computernerd und Sicherheitsexperte JB (Albert Dupontel) bleibt nicht lange bei dem Chef sitzen, als er sich anhören muss, dass seine Behörde in Zukunft eher auf Jüngere setzt.
Bei JB führt diese Aussage zu einer Kurzschlussreaktion. Er besorgt sich ein Gewehr und filmt mit seinem Computer, wie er seinem Leben ein Ende setzen will. Doch der Schuss geht buchstäblich nach hinten los, durchdringt die Bürowand und es bricht heilloses Chaos aus. Dieses Durcheinander nutzt Suze, die gerade im Nachbarbüro bei seinem Kollegen sitzt. Sie „kidnappt“ JB und macht ihm ein Angebot: wenn er sie bei ihrer Suche in der Behörde unterstützt, wird sie für ihn vor der Polizei entlasten. Im riesigen Archiv der Behörde treffen Suze und JB auf den blinden Archivar Monsieur Blin, der sich ihnen mit viel Enthusiasmus und Tatkraft anschließt. So begibt sich dieses völlig ungleiche Trio auf eine ebenso unwahrscheinliche wie aufregende Suche nach Suzes Sohn, während es selbst vonder Polizei gejagt wird.
Triangle of Sadness – 13. Februar
Mit sorgsam inszenierten Instagramfotos nehmen die Models Carl (Harris Dickinson) und Yaya (Charlbi Dean) ihre Follower auf eine Reise durch ihre perfekte (Mode-)Welt mit – und zwar rund um die Uhr. Als das junge Paar die Einladung zu einer Luxuskreuzfahrt annimmt, treffen sie an Bord der Megayacht auf russische Oligarchen, skandinavische IT-Milliardäre, britische Waffenhändler, gelangweilte Ehefrauen und einen Kapitän (Woody Harrelson), der im Alkoholrausch Marx zitiert.
Zunächst verläuft der Törn zwischen Sonnenbaden, Smalltalk und Champagnerfrühstück absolut selfietauglich. Doch während des Captain’s Dinners zieht ein Sturm auf und das Paar findet sich auf einer einsamen Insel wieder, zusammen mit einer Gruppe von Milliardären und einer Reinigungskraft (Dolly De Leon) des Schiffes. Plötzlich ist die Hierarchie auf den Kopf gestellt, denn die Reinigungskraft ist die Einzige, die Feuer machen und fischen kann. Regisseur Ruben Östlund gewann für die scharfe Gesellschaftskritik die Goldene Palme bei den Filmfestspielen in Cannes.
Tenor – 27. Februar
Der talentierte Rapper Antoine schlägt sich als Lieferdienst-Kurier in den Pariser Banlieues durchs Leben. Bei einer Sushi-Lieferung in der Pariser Oper trifft er durch Zufall auf Madame Loyseau, die sein Talent als Opernsänger sofort erkennt. Als Madame Loyseau Antoine als Schüler aufnimmt, verbirgt er seinen neuen Traum vor seinen Freunden und seiner Familie und stürzt sich in ein Doppelleben zwischen der vergoldeten Pariser Oberschicht und der rauen und gleichzeitig familiären Vorstadt. Doch bald holt die Wirklichkeit Antoine ein und zwingt ihn, seine eigene Stimme zu finden.
Hallelujah – 28. Februar
Philosoph und Poet, Suchender und Fragender, Frauenversteher und Mönch: In Leonard Cohen vereinigen sich viele Widersprüche, die ihn zu einem der aufregendsten Songwriter des letzten Jahrhunderts werden lassen. Nach fünf Jahren und mindestens 150 Versen war Leonard Cohen endlich mit seinem Magnus Opus „Hallelujah“ zufrieden – allerdings beschloss sein Haus-Label Columbia Records, die LP nicht in Amerika zu veröffentlichen. Was zuerst wie eine persönliche Tragödie wirkte und Cohen in eine Schaffenskrise stürzte, war der Beginn einer unerwarteten Karriere des Songs. Der ging seinen eigenen Weg und schaffte es mit Hilfe von Coverversionen von musikalischen Größen wie John Cale, Bob Dylan und Jeff Buckley, Nummer eins auf den Billboard Charts zu werden. Als dann in dem Film „Shrek“ eine ganz eigene, „gereinigte“ Textversion des Songs auftauchte, war dessen Erfolg nicht mehr zu bremsen: „Hallelujah“ wurde zum Dauerbrenner in unzähligen Talentshows, auf Hochzeiten und bei Trauerfeierlichkeiten.