Missbrauchsvorwürfe
Badewanne zu klein für Sex-Spiele: Neues Foto soll Prinz Andrew entlasten
Prinz Andrew will seinen Ruf wiederherstellen
© Steve Parsons/PA POOL/AP / DPA
Prinz Andrew will seinen außergerichtlichen Vergleich mit Virginia Roberts Giuffre rückgängig machen und vor Gericht ziehen, um die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs endgültig aus der Welt zu schaffen. Unterstützung bekommt er nun von ungewohnter Seite.
Prinz Andrew und seine Verwicklung in die Straftaten des Sexualverbrechers Jeffrey Epstein – der Fall nimmt einfach kein Ende. Nachdem der zweitälteste Sohn der verstorbenen Queen im vergangenen Jahr eine außergerichtliche Einigung mit seinem mutmaßlichen Missbrauchsopfer Virginia Roberts Giuffre erzielt hatte, will er die Vereinbarung nun rückgängig machen und strebt einen neuen Gerichtsprozess an, um sich öffentlich zu rehabilitieren.
Unterstützung erhält Andrew nun von ungewohnter Seite. Ian Maxwell, älterer Bruder der verurteilten Epstein-Komplizin Ghislaine Maxwell, hat der britischen Zeitung “The Telegraph” ein brisantes Foto zur Verfügung gestellt. Das sollte ursprünglich im Prozess gegen seine Schwester zum Einsatz kommen, könnte nun aber Prinz Andrew helfen, indem es Virginia Roberts Giuffre als Lügnerin diskreditiert.
Prinz Andrew soll Sex in der Badewanne gehabt haben
Auf dem Bild sind zwei Personen zu sehen, die voll bekleidet und mit angewinkelten Beinen in einer Badewanne sitzen. Das Kuriose: Beide tragen eine Maske, auf dem einem Foto ist Virgina Roberts Giuffre zu sehen, das andere zeigt Prinz Andrew. Die Masken seien verwendet worden, um die Identität der Beteiligten zu schützen, sagte Ian Maxwell.
Es ist eine Anspielung auf eine Aussage von Roberts Giuffre, die 2011 in einem Interview behauptete, sie und Andrew seien gemeinsam in die Badewanne gestiegen, er habe an ihren Zehen geleckt und anschließend hätten sie Sex im Schlafzimmer gehabt.
Der Bruder von Ghislaine Maxwell sagte dem “Telegraph”: “Ich veröffentliche meine Fotos jetzt, weil die Wahrheit ans Licht kommen muss. Sie zeigen eindeutig, dass die Badewanne zu klein ist für jegliche Art von sexuellen Ausschweifungen. Es gibt kein ‘viktorianisches Bad’, wie Giuffre behauptet hat.”
Im Zug eines früheren Prozesses zwischen Ghislaine Maxwell und Virginia Roberts Giuffre hieß es in den Gerichtsakten: “Es war ein beiger Marmorfliesenboden mit einer Porzellanbadewanne im viktorianischen Stil in der Mitte des Raumes.” Diese Schilderungen von Roberts Giuffre nennt Ian Maxwell nun eine Lüge. Sein Foto soll das beweisen. Es zeigt keine frei stehende Badewanne, sondern eine in der Ecke des Raumes.
Ghislaine Maxwell verteidigte Prinz Andrew aus dem Gefängnis
Ghislaine Maxwell wurde im vergangenen Jahr zu einer 20-jährigen Haftstrafe verurteilt, die sie derzeit in Florida absitzt. Aus dem Gefängnis heraus gab sie Interviews, in denen sie ebenfalls Prinz Andrew unterstützte. Unter anderem sprach sie über das berühmte Foto, das ihn gemeinsam mit Virginia Roberts Giuffre zeigt. Es soll 2001 in Maxwells Londoner Haus gemacht worden sein. Wie schon Prinz Andrew in seinem BBC-Interview im Jahr 2019 sagte nun auch Maxwell: “Es ist eine Fälschung. Ich glaube nicht eine Sekunde, dass es echt ist, ich bin mir sogar sicher, dass es nicht echt ist.”
Missbrauchsprozess
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Ähnlich äußerte sich Ian Maxwell gegenüber dem “Telegraph”: “Es beweist nichts. Prinz Andrew und meine Schwester halten es für eine Fälschung, aber ich bin der Meinung, dass es irrelevant ist. Es zeigt nur, dass Prinz Andrew seine Arme um ein Mädchen gelegt hat, das ein Foto wollte, um es, wie sie selbst sagte, ‘ihrer Mutter zu zeigen’.”
Virginia Roberts Giuffre wirft Prinz Andrew vor, sie als Minderjährige mehrfach missbraucht zu haben, der Royal hat das stets abgestritten. Bevor es zum Prozess in den USA kommen konnte, einigten sich beide Parteien im Februar 2022 außergerichtlich. Aus dem royalen Umfeld heißt es, Andrew sei damals unter Druck gesetzt worden, den Fall schnell beizulegen, um das 70. Thronjubiläum seiner Mutter nicht zu überschatten. Nach deren Tod will er nun alles neu aufrollen, um seine Unschuld zu beweisen.
Quellen: “Telegraph”, “BBC”
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