Unternehmer Philipp Frese
Ruft man in dieser Zeit, die man “Zwischen den Jahren” nennt und die traditionell eine der umsatzstärksten Zeiten für den Einzelhandel ist, bei Philipp Frese an, dann hat man einen geschäftigen, aber auch zufriedenen Unternehmer an der Strippe. Der 55-Jährige Frese ist Inhaber eines Bettenhauses und Geschäftsführer der gleichnamigen Raumausstatterfirma in Freiburg. Zuvor war er bis Ende 2021 für 16 Jahre Präsident des Handelsverbands Südbaden, der über 11.700 Unternehmen mit mehr als 75.000 Beschäftigten vertritt, die zuletzt zirka 14,1 Milliarden Euro Umsatz gemacht haben. Der Trubel im Handel der Vorweihnachtszeit und nun in der Woche vor Neujahr solle auch 2023 ruhig weitergehen, wünscht sich Frese, der noch für den Verband spricht. Denn das Geschäft lief besser als erwartet: “Es gab eine deutliche Belebung. Dabei ist man mit deutlich gebremsten Optimismus in das Weihnachtsgeschäft gestartet”, sagt er. Die wieder stattfindenden Weihnachtsmärkte in vielen Städten der Region hätten den Menschen Laune gemacht. Doch Frese relativiert und warnt vor zu großem Jubel: “Es gab keine Rekordumsätze, aber angesichts der schweren Bedingungen lief es es relativ gut.” Es sei noch relativ viel Geld im Umlauf, das während der Corona-Jahre nicht ausgegeben worden sei, sagt er. Auch staatliche Hilfen und höhere Löhne hätten dafür gesorgt, dass das verfügbare Einkommen jetzt nicht dramatisch geschrumpft sei. Schmuck und Gold sind als Geschenke sehr gut gelaufen, sei ihm berichtet worden. Zudem seien Kleidung, Spielwaren, Haushaltswaren oder Parfüm verschenkt worden, ein breiter Strauß an Waren, alle Jahre wieder. Für die Modebranche ist er hoffnungsvoll: Nach Corona gebe es wieder mehr Feiern wie Hochzeiten, Geburtstage, Empfänge und andere Anlässe, wozu man sich schick und neu einkleidet. “Die Menschen gehen wieder raus.” Frese selbst hat einen Trolley verschenkt für einen reisefreudigen Sohn, dazu gute Düfte und Bücher – und alles im Geschäft gekauft und nicht bei Online-Händlern, wie er schmunzelnd versichert. Er selbst bekam einen Stollen. Das größte Geschenk sei jedoch die Zeit mit der Familie gewesen verbunden mit badischem Wein, gutem Essen und dem Kirchgang.