Aus diesen 3 Gründen sollten Sie ihr Handy jede Woche ausschalten

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Erstellt: 30.12.2022, 13:56 Uhr

Von: Stella Henrich

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Die meisten Verbraucher besitzen inzwischen Smartphones – etliche nutzen sie sogar rund um die Uhr. Dabei gäbe es drei Argumente, die Geräte einfach mal auszuschalten.

München ‒ Stimmt, wer Strom sparen wollte, schaltete in den vergangenen Wochen immer mal wieder seine elektronischen Geräte zu Hause ab. Kein Fernseher lief, keine Play-Station, noch nicht einmal das Radiogerät wurde aufgedreht. Auch die etlichen Powerbanks für die Smartphones wurden nicht mehr aufgeladen. Still und besinnlich ging es bei manchen Verbraucher vor Weihnachten in den eigenen vier Wänden zu.

Die hohen Preise für Energie tragen offensichtlich zu einem geänderten Verhalten von Verbrauchern bei. Und mancher tut gut daran. Denn für viele Menschen sind die vielen technischen Errungenschaften mittlerweile zur Sucht geworden. Bestes Beispiel ist das Handy. Etliche Leute hängen rund um die Uhr an ihren Smartphones, chatten via WhatsApp mit der ganzen Welt und tauschen sich permanent via Instagram, Twitter, TikTok über nützliches und unnützes Zeug aus.

Selbst beim gemeinsamen Essen in der Kneipe wird getippt, gemailt und gechattet oder die Suchmaschine nach dem jüngsten Gerücht befragt. Die eigene Mahlzeit geht viral bei Facebook. Die überfüllte Mülltonne oder der „geilste Einkaufszettel“ wird noch rasch für die Nachwelt auf Twitter gepostet. Sogar der Besuch des stillen Örtchens wird von manchen Nutzer mit dem Handy dokumentiert. Hat sich der moderne Mensch selbst zum Gefangenen der digitalen Welt gemacht?

Die meisten Jugendlichen haben hierzulande ein eigenes Handy. (Symbolbild) © Manuel Geisser/imago

Handynutzung: Smartphone hin und wieder ausschalten

Sind wir inzwischen alle handysüchtig? Laut amerikanischen Studien gilt derjenige als handysüchtig, der sein Handy über 60 Mal am Tag nutzt. Davon sollen ungefähr 176 Millionen Menschen weltweit betroffen sein, berichtet das Gesundheitsportal Healthrise. Von alt bis jung – alle Menschen sind darunter. Die Handysucht mache sich vor allem dadurch bemerkbar, dass Nutzer Angst haben, etwas zu verpassen. Jeder neue Post, jeder Trend oder Clip muss gesehen, gelikt und geteilt werden.

Dabei sollte das Smartphone eigentlich ein nützlicher Alltagshelfer sein, das man auch mal sorglos aus der Hand legen kann. Fragt man zum Beispiel Psychologen, gibt es drei wesentliche Gründe, die dafür sprechen, das Gerät hin und wieder auszuschalten.

  • Sicherheit – Schutz der eigenen Privatsphäre
  • Nachhaltigkeit – Schonen der Gerätebatterie
  • Gesundheit – konzentriertes Arbeiten

Handynutzung: Sicherheit, Nachhaltigkeit, Gesundheit

Selbst der amerikanische Geheimdienst NSA empfiehlt laut Focus den Nutzern von Smartphones aus Gründen der Sicherheit, einmal pro Woche das Handy auszuschalten. Das verhindere, dass Hacker ungehindert Informationen vom Smartphone stehlen könnten. Und wie bei einem Computer oder Laptop finden auch auf dem Handy nur notwendige Updates statt, wenn dieses neu gestartet wird.

Auch von technischer Seite lohnt es sich für Nutzer, das Smartphone regelmäßig auszuschalten. Wer das Gerät über Nacht runterfährt, schont nämlich nicht nur die Lithium-Ionen-Batterie des Geräts, sondern trägt auch – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit – zu einer längeren Lebensdauer des Handys bei.

Fast alle Kinder zwischen 6 und 18 Jahren nutzen ein Smartphone

Die Verbreitung von Smartphones hat 2022 einen neuen Höchstwert erreicht. Nach einer repräsentativen Bitkom-Befragung nutzen 83 Prozent der Menschen in Deutschland ab 16 Jahren ein Smartphone. Das entspricht rund 57,4 Millionen Nutzern. So gut wie alle Kinder und Jugendlichen zwischen 6 und 18 Jahren (98 Prozent) nutzen ein Smartphone oder Tablet. Selbst die Jüngsten zwischen 6 und 9 Jahren (95 Prozent) nutzen zumindest eines dieser beiden Geräte. Mit diesen oder anderen Geräten verbringen Deutschlands Kinder und Jugendliche im Alter ab 6 Jahren jeden Tag im Schnitt fast zwei Stunden (111 Minuten) im Netz.

Dabei achten viele Kinder und Jugendliche nach eigenen Angaben auf ihre Privatsphäre. So wissen 69 Prozent der 10- bis 18-Jährigen, die mindestens ein soziales Netzwerk nutzen, wie sie dort aktiv ihre Privatsphäre-Einstellungen ändern können.

Quelle: Ergebnis einer repräsentativen Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom 9. Juni 2022

Natürlich ist es auch kein Geheimnis, dass die häufige Nutzung des Smartphones bis hin zur Handysucht auch gesundheitliche Folgen haben kann. Viele Nutzer klagen über Unkonzentriertheit – wie zum Beispiel laut Focus eine Studentin der International School of Management in Hamburg. Erst nachdem sie Smartphone-Pausen beim Schreiben ihrer Abschlussarbeit eingelegt habe, konnte sich die junge Frau wieder besser auf ihre Arbeit konzentrieren und am Ende sogar entspannen.

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